Mitteilung der Gemeinderatsfraktionen

Geplantes Seniorenzentrum „Gemarkung Mühlbacher Pfad I“ in Sulzbach
Die Gemeinderatsfraktionen nehmen Stellung zum Beschluss vom 22.11.2022, einstimmig (ohne Gegenstimmen, ohne Enthaltung) für das geplante Seniorenzentrum in der vom Investor vorgestellten Umfang votiert zu haben.

Es ist uns als Gemeinderäte aus allen 5 Ortsteilen unserer Gemeinde sehr wichtig, die Bevölkerung wissen zu lassen, dass wir sehr ausführlich mit dem Investor über alle baulichen Überlegungen diskutiert haben. Auch Rück- und Nachfragen zur Größe des Zentrums, zu den Kosten, zur Lage, zur Umgebung und zum Angebot für die späteren Bewohnerinnen und Bewohner kamen dabei zur Sprache.

Zu unserer dann einstimmigen Befürwortung der vorgelegten Pläne trugen auch die folgenden Punkte bei:
Wir sind sehr froh, einen Investor für ein Seniorenzentrum gefunden zu haben, der es den älter werdenden Menschen der Großgemeinde ermöglicht, hier in ihrer gewohnten Umgebung bleiben zu können. Wir werden nicht nur alle älter als noch die früheren Generationen, wir werden auch zahlenmäßig mehr werden. Der Neckar-Odenwald-Kreis ist insgesamt betrachtet ein Landkreis, in dem sehr viele ältere Menschen wohnen und wohnen bleiben wollen, weil es ihre Heimat ist. Daher betrachten wir es als Glücksfall und Chance, dass ein solches Seniorenzentrum hier bei uns gebaut werden wird.

Viele unserer Kinder und Enkel leben nicht mehr hier vor Ort, um uns dann zu unterstützen, wenn es zuhause nicht mehr geht. Auch Unfälle und Krankheiten in jüngeren Jahren können dazu führen, sehr froh zu sein, um eine solche neue Wohnmöglichkeit vor Ort zu wissen. Es kann auch eine Erleichterung für pflegende Angehörige darstellen, um einen Kurzzeitpflegeplatz zu wissen, um eine Erholungspause oder Urlaub machen zu können.

Bei der Abwägung zur Größe des Gebäudes, die auch im Bürgerbegehren zur Sprache kam, leiteten uns folgende Punkte: ein kleines feines Seniorenzentrum ist zwar möglich, aber es wird für die künftigen Bewohner und Bewohnerinnen nicht bezahlbar werden. Daher muss das Gebäude eine Größe haben, die wirtschaftlich wird – für den Betreiber ebenso wie für die, die dort einziehen werden. Auch eine eigene Küche, in der frisch gekocht werden kann, ist nur denkbar bei einer ausreichenden Personenanzahl. Da der Investor das Bauvorhaben finanziert, werden auf die Gemeinde keine Kosten zukommen.

Wir Gemeinderäte sind uns sicher, dass sich die geplante Anlage in die bestehende Bebauung einfügen wird und die Auswirkungen eines Seniorenzentrums auf die direkte Umgebung im Vergleich zur möglichen anderweitigen Nutzung der Fläche nicht erhöht sind.

Nach Prüfung sämtlicher Standorte, ist dieser Standort, die sich zudem in Gemeindeeigentum befindet, die geeignetste Fläche, auf der eine derartige Bebauung möglich ist. Die Prüfung erfolgte zusammen mit Fachleuten, der Verwaltung und in Rücksprache mit dem Gemeinderat.
Auf die Lage des künftigen Seniorenzentrums angesprochen haben mehrere Gemeinderatsmitglieder berichtet, dass an anderen Orten sehr wohl Seniorenzentren in Wohngebieten und in direkter Nähe zu einem Friedhof errichtet wurden. Ein Seniorenzentrum stellt für den Gemeinderat auch ein Wohngebäude dar und die Nähe zum Friedhof wurde andernorts beschrieben auch als Möglichkeit, dort spazieren zu gehen, Ruhe zu finden und auch von Menschen besucht zu werden, die bei den Gräbern ihrer Angehörigen vorbeischauen. Leben und Tod gehören zum Menschsein einfach auch dazu.

Nach intensiver und eingehender Beratung und den zahlreichen Gesprächen, die wir als Gemeinderäte auch mit den Bürgerinnen und Bürgern der Großgemeinde geführt haben, haben wir als von der Bevölkerung gewählte Räte dem Vorhaben des Investors in eben dieser Größe und diesem Umfang ohne Wenn und Aber zugestimmt. Denn es ist eine große Chance, die wir nicht vergeben sollten. Unseres Einschätzung nach geht es nicht darum, ob wir ein größeres oder kleineres Seniorenzentrum befürworten, sondern dass eine solche Einrichtung hier bei uns in der Großgemeinde überhaupt gebaut wird.

Uns Gemeinderäten ist nicht bekannt, dass es für das geplante Bürgerbegehren einen Investor gibt. Eine Festlegung auf die in der Unterschriftenliste zum Bürgerbegehren angegebenen gewünschten (kleineren) Größe ohne schlüssiges Investor- und Betreiberkonzept ist unseres Erachtens schlichtweg der Versuch, ein Seniorenheim an dieser Stelle - und damit möglicherweise auch in unserer Großgemeinde - zu verhindern.
Wir 18 Gemeinderäte wissen aus vielen Gesprächen, dass diese Chance, die es für die allermeisten unserer Einwohner und für die Zukunft unserer Gemeinde ist, auch von den allermeisten als solche verstanden wird.

Die Bevölkerung, hat uns 18 Gemeinderäte gewählt als diejenigen, von denen sie für 5 Jahre vertreten wird. Mit unserer Verpflichtung als Gemeinderäte für alle 5 Ortsteile sind wir die Aufgabe eingegangen, immer das Wohl und die Zukunft der gesamten Gemeinde im Blick zu behalten.
Eine Informationsveranstaltung für alle Bürgerinnen und Bürger zur geplanten Baumaßnahme ist seitens der Gemeinde in Vorbereitung.

Lassen Sie uns an der Zukunft unserer Gemeinde für Jung und Alt „bauen“, auch wenn es an der ein oder anderen Stelle oder für einige Menschen dazu führt, nicht damit in allen Punkten einverstanden zu sein.

gez.
CDU-Fraktion
SPD-Fraktion
Freie Wähler-Fraktion

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